16.05.2024 | Hemikolektomie | Originalien
Robotische vs. laparoskopische Hemikolektomie rechts – eine Kostenanalyse
verfasst von:
M. Wittmann, M. Vladimirov, M. Renz, L. Thumfart, L. Giulini, Prof. Dr. A. Dubecz
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Zusammenfassung
Der Einsatz robotischer Operationsmethoden bei der Durchführung rechtsseitiger Hemikolektomien ist bislang unter anderem aufgrund von Kostenfragen umstritten. Diese Arbeit hat zum Ziel, die ersten an dieser Institution durchgeführten robotischen Operationen dieser Art zu erfassen und mit einer laparoskopischen Referenzgruppe zu vergleichen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die detaillierte Erfassung der Kostenpunkte beider Verfahren.
Es wurden die operations- und kostenbezogenen Daten von je 34 robotisch und laparoskopisch am Klinikum Nürnberg durchgeführten rechtsseitigen Hemikolektomien erfasst. Diese wurden im Rahmen einer retrospektiven Single-center-case-matched-Analyse verglichen. Die Erfassung der Kosten erfolgte anhand des aktuellen Kalkulationshandbuches des InEK.
In der betrachteten Patientengruppe liegt der Altersdurchschnitt bei 70 Jahren. Der Anteil männlicher Patienten beträgt 57,4 %. Die Auswertung der perioperativen Parameter zeigte ein gleichwertiges Outcome, unabhängig von dem gewählten Verfahren. Hinsichtlich der Anzahl an Komplikationen der Clavien-Dindo-Stadien III bis V (8,8 % vs. 17,6 %; p = 0,48) ist ein positiver Trend zur Roboterchirurgie zu verzeichnen. Die Kostenanalyse zeigt fast identische Fallgesamtkosten (Mittelwert; 13.423 € vs. 13.424 €; p = 1,00) in der hier betrachteten Fallauswahl. Der größte Unterschied konnte erwartbar bei den Operationskosten (Mittelwert 5779 € vs. 3521 €; p < 0,05) beobachtet werden. Die geringeren Kosten der laparoskopischen Fälle lassen sich hier vor allem auf die niedrigeren Materialkosten (Mittelwert; 2657 € vs. 702 €; p < 0,05) zurückführen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beide Operationsverfahren bei klinischer Gleichwertigkeit nur geringe Unterschiede in den Gesamtfallkosten aufweisen.