Zusammenfassung
Unter Larva currens versteht man rezidivierende, mehrere Zentimeter lange, urtikarielle Plaques, die eine pathognomonische, kutane Reaktion auf Larven von Strongyloides stercoralis (Zwergfadenwurm) darstellen. Meist beginnen sie in der Perinealregion und dehnen sich mit bis zu 5–15 cm/h an der unteren Extremität aus. Die Ansteckung erfolgt durch Kontakt unbedeckter Haut mit larvenhaltigem Boden. Die Larven wandern weiter in das venöse Blutsystem und in die Lunge. Nach Abhusten werden sie wieder verschluckt und gelangen somit in das Duodenum und Jejunum. Dort entwickeln sie sich zu adulten Würmern, die Eier legen. Die geschlüpften Larven beginnen den Infektionszyklus erneut. Die Infektion kann klinisch lange latent bleiben. Wenn Patienten, die in Endemiegebieten waren, eine Bluteosinophilie und urtikarielle Hautveränderungen oder gastrointestinale Symptomen zeigen, sollte immer eine entsprechende Stuhl- und Serodiagnostik erfolgen. Die Therapie erfolgt mit Ivermectin.