Erschienen in:
02.01.2023 | Keloid | Leitthema
Entzündliche Dermatosen auf pigmentierter Haut
verfasst von:
Prof. Ralf J. Ludwig, Esther von Stebut
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 2/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Akne, Rosazea, atopische Dermatitis und Psoriasis vulgaris sind häufige entzündliche Dermatosen. Die Epidemiologie und das klinische Bild dieser häufigen Erkrankungen variierten jedoch deutlich zwischen Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe. Die meisten dermatologischen Lehrbücher zeigen und beschreiben die klinischen Bilder von Menschen mit weißer Hautfarbe. Daher ist es für die dermatologische Versorgung wichtig, die Epidemiologie und klinischen Besonderheiten bei Patienten*innen mit dunkel pigmentierter Haut zu (er)kennen. Bei Akne führen kulturelle Gewohnheiten von Menschen mit dunkel pigmentierter Haut (Verwendung von steroidhaltigen Aufhellern, komedogenen Haarpflegeprodukten) zu speziellen Manifestationsformen der Akne. Darüber hinaus stellen in dieser Patientengruppe postinflammatorische Hyperpigmentierungen und Keloide besondere therapeutische Herausforderungen dar. Die atopische Dermatitis bei Menschen mit asiatischer Herkunft zeigt ein klinisches und histologisches Bild, das der Psoriasis bei weiß pigmentierten Menschen ähnelt. Bei Menschen mit afrikanischer Herkunft manifestiert sich die atopische Dermatitis v. a. streckseitig. Aufgrund der Schwierigkeit, das Erythem auf dunkel pigmentierter Haut zu erkennen, wird bei diesen Personen oft der Schweregrad der jeweiligen Erkrankung unterschätzt. Die Therapie der Akne, Rosazea, atopischen Dermatitis und Psoriasis unterscheidet sich zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarbe nicht. Ausnahme ist die notwendige Therapie der postinflammatorischen Hyperpigmentierung bei allen der genannten entzündlichen Dermatosen sowie die der Keloide bei Akne.