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10.03.2018 | Alopezie | Nachrichten

Volles Haar durch mediterrane Diät?

Androgenetische Alopezie einfach weg essen

verfasst von: Dr. Miriam Sonnet

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Die androgenetische Alopezie (AGA) wird zwar vorwiegend durch genetischen Veränderungen beeinflusst – laut einer neuen Studie ist eine mediterrane Diät aber durchaus in der Lage, das Risiko einer AGA zu reduzieren.

Die Prävalenz des männlichen Haarausfalls, auch als androgenetische Alopezie (AGA) bezeichnet, schwankt je nach ethnischer Herkunft zwischen 14 und 50 %. Wie genomweite Assoziationsstudien zeigen, sind genetische Veränderungen mit einem erhöhten Risiko assoziiert [1]. Bisher ist nur wenig über nicht-genetische Faktoren bekannt, die zu AGA führen können.

Interessant ist der Zusammenhang zwischen AGA und Prostatakrebs: Bei beiden Erkrankungen ist die 5α-Reduktase, ein Enzym des Steroidmetabolismus, in die Pathogenese involviert [2,3]. Das normale Wachstum und die Funktion der Prostata hängen unter anderem von der Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron (DHT) durch die 5α-Reduktase ab – erhöhte DHT-Mengen können jedoch zu Prostatakrebs führen [2]. Zudem tritt eine AGA bei Männern, denen die 5α-Reduktase fehlt, nicht auf [3].

Eine mediterrane Ernährung könnte beide Krankheiten positiv beeinflussen: Sie enthält vermehrt polyphenolische Verbindungen, die die 5α-Reduktase hemmen [4].

Rohes Gemüse und frische Kräuter reduzieren AGA-Risiko

Die Autoren einer kürzlich veröffentlichten Studie testeten daher, ob eine Mittelmeer-Diät das Risiko einer AGA verringern kann [5]. Dazu wurden 104 kaukasische Männer mit AGA (18 Jahre oder älter) in die Untersuchung eingeschlossen. Als Kontrolle dienten 108 männliche Probanden, die nicht von einer AGA betroffen waren. Die AGA-Patienten waren im Vergleich zu den gesunden Probanden jünger und hatten einen niedrigeren Body-Mass-Index. Zudem traten in  den Familien der AGA-Probanden Fälle von AGA vermehrt auf (58,3 vs. 19,6%, p < 0,0001). Um den Zusammenhang zwischen Erkrankung und Ernährung festzustellen, nutzten die Autoren einen food frequency-Fragebogen [6,7]. Nahrungsmittel wurden nach dem Gehalt an Phytochemicals eingeteilt.

Bei Teilnehmern, die Nahrungsmittel mit einem hohen Phytochemical-Anteil dreimal oder häufiger pro Woche verzehrten, fanden die Autoren im Vergleich zu Probanden, die solche zweimal oder weniger pro Woche aßen, einen protektiven Effekt gegen eine AGA (univariate Analyse). Dies galt sowohl für gekochtes (Odds-Ratio, OR 0,52; 95% Konfidenzintervall KI 0,30–0,91, p = 0,02) als auch für kreuzblättriges (OR 0,39; 95% KI 0,18–0,85, p = 0,02) und rohes Gemüse (OR 0,35 95% KI 0,19–0,62, p < 0.0001). Auch beim regelmäßigen Verzehr von frischen Kräutern wurde dieser Zusammenhang deutlich (OR 0,34; 95% KI 0,19–0,59, p < 0,0001).

Nach Korrektur für Alter, Bildung, BMI und der Familiengeschichte von AGA zeigte das multivariate Modell ähnliche Ergebnisse. Auch hier war ein höherer Konsum von rohem Gemüse (dreimal oder mehr pro Woche, OR 0,43 95% KI 0,21–0,89, p = 0,02) und frischen Kräutern (regelmäßig drei oder mehr Kräuter, OR 0,44; 95% KI 0,22–0,87, p = 0,02) mit einem schützenden Effekt assoziiert. Nicht mehr signifikant waren die Zusammenhänge für gekochtes und kreuzblättriges Gemüse.

Fazit

Laut der Autoren haben manche Lebensmittel einer mediterranen Ernährung hinsichtlich der Entwicklung einer AGA einen schützenden Effekt. Der Konsum von rohem Gemüse dreimal pro Woche oder häufiger und die regelmäßige Nutzung von frischen Kräutern reduzierte das Risiko für AGA um die Hälfte im Vergleich zu Probanden, die rohes Gemüse zweimal oder weniger pro Woche verzehrten und die nicht auf frische Kräuter zurückgriffen.

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Literatur

Quelle

Milothridis, P. et al.: Are Burnt-out Doctors Prone to Seek Cosmetic Surgery? A Cross-Sectional Study. Aesth Plast Surg (2017) 41:1447–1453

Literatur

1. Frederick DA, Lever J, Peplau LA (2007) Interest in cosmetic surgery and body image: views of women and men across the lifespan. Plast Reconstr Surg 120(5):1407–1415
2. Javo JL, Sorlie T (2009) Psychosocial predictors of an interest in cosmetic surgery among young Norwegian women: a populationbased study. Plast Reconstr Surg 124(6):2142–2148
3. Von Soest T, Kvalem I, Skolleborg KC, Roald HE (2006) Psychosocial factors predicting the motivation to undergo cosmetic surgery. Plastic Reconstr Surg 117(1):83–90
4. Sarwer DB, LaRossa D, Bartlett SP, Low DW, Bucky LP, Whitaker LA (2003) Body image concerns of breast augmentation patients. Plast Reconstr Surg 12(1):83–90
5. Milothridis, P. et al.: Are Burnt-out Doctors Prone to Seek Cosmetic Surgery? A Cross-Sectional Study. Aesth Plast Surg (2017) 41:1447–1453
6. Lobelo F, Duperly J, Frank E (2009) Physical activity habits of doctors and medical students influence their counselling practices. Br J Sports Med 43(2):89–92

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