Erschienen in:
02.07.2021 | Akute Lungenembolie | Kasuistiken
Sepsis nach Katzenbiss – Wie Anamnese, körperliche Untersuchung und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit den Krankheitsverlauf beeinflussen
verfasst von:
Dr. Yannic Stürwald, Dr. Benjamin Erdle, Dr. Philipp Busch, PD Dr. Johannes Kalbhenn, Dr. Joachim Bansbach
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 8/2021
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Zusammenfassung
Eine 67-jährige Patientin wird mit Schocksymptomatik unter der Verdachtsdiagnose einer akuten Lungenarterienembolie stationär aufgenommen. Nach Ausschluss eines thrombembolischen Ereignisses wird die Diagnose einer Sepsis gestellt. In der Computertomographie des Thorax mit Kontrastmittel zeigt sich eine phlegmonöse Entzündung der Subkutis auf Höhe des rechten Oberarmes. Es erfolgte eine kalkulierte Antibiotikatherapie mit Piperacillin/Tazobactam. Am 1. Tag nach der stationären Aufnahme sind alle Blutkulturen positiv auf Keime der Gattung Pasteurella multocida, ein gramnegatives Stäbchen, das zur oralen Mundflora von Hund und Katze gehört. In der intensivierten Anamnese stellt sich heraus, dass die Patientin 2 Wochen zuvor von ihrer Hauskatze in den Unterarm gebissen wurde. Im Verlauf kommt es trotz weiterer Eskalation der Antibiotikatherapie zu einer zunehmenden Leukozytose mit spontaner Eiterentleerung auf Höhe des Sprunggelenks. Erst am 12. Tag nach der Aufnahme erfolgt die operative Fokussanierung multipler Abszesse mit rascher Besserung des Allgemeinzustandes. Sechs weitere Revisionsoperationen sind notwendig, bevor die Patientin nach 7 Wochen stationärer Behandlung wieder nach Hause entlassen werden kann.